Für die im Rahmen des Jubiläumsjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entstandene Ausstellung haben wir ein halbes Jahr lang Berliner und Berlinerinnen filmisch begleitet.
In mehreren Film-und Videoinstallationen können die Besucher mit dem Blick der Protagonist*innen deren jüdisches Berlin individuell entdecken und reflektieren. Es ist ein Mosaik aus Erzählungen, Erfahrungen und Emotionen. Im Zentrum der Ausstellung steht unsere künstlerische Videoinstallation auf fünf hochformatigen Monitorpanels. In Lebensgröße tritt man den Protagonisten gegenüber und wird in deren jeweilige Umgebung förmlich mit hineingezogen.
So steht man plötzlich im Filmstudio von Atze Brauner oder findet sich in einem Kellerversteck unter dem Jüdischen Krankenhaus wieder. Man sitzt im Rabbinerseminar und Gottesdienst der Gemeinde Kahal Adass Jisroel in Berlin Mitte und wenig später inmitten des Forscherteams des Künstlers Dodi Reifenberg und begibt sich mit ihm auf Spurensuche nach verschollenen Kunstsammlungen.
Filmisch arbeiten wir mit Hoch-und Querformaten, schaffen Einblicke und visualisieren die verschiedenen Blickwinkel der Protagonisten. Wir zeigen Leerstellen und komponieren die Einzelbilder wieder zu einem neuen Gesamtbild. Für jede einzelne der zehn Geschichten, die den Bogen von 1800 bis ins heutige Berlin spannen, haben wir ein visuelles Leitmotiv entwickelt. Spielerisch integrieren wir großformatige Motiondesign-und Grafikanimationen.
Idee und Konzeption: FREY+AICHELE
Regie und Montage: Ute Aichele
Kamera: Axel Schneppat
Ton: Alexander Geißler
Colorartist: Benjamin Packer
Motiondesign: Lena Dickmann
Sounddesign: Jonas Schüler